Jungfrau Johanna

Name: Jochen Tews
Geb.: 29.12.1974
Beruf: Elektroplaner
Sonstige Aktivität im Karneval: Mitglied des Prinzengarde Tanzcorps, der KG Alt Oeskerche und der IG Südstadt
Aktiv im Karneval seit: 1989

Prinz Mucki I.

Name: Markus Tews
Geb.: 17.08.1978
Beruf: Bankkaufmann
Sonstige Aktivität im Karneval: Vizepräsident der Prinzengarde, Mitglied der Euskirchener Narrenzunft, KG Alt Oeskerche, der KG Erfttal und der IG Südstadt
Aktiv im Karneval seit: 1990

Bauer Thomas

Name: Thomas Wierum
Geb.: 09.09.1964
Beruf: Außendienst Ordnungsamt
Sonstige Aktivität im Karneval: General der Prinzengarde, Mitglied im Tanzcorps
Aktiv im Karneval seit: 1996

Wie fühlt es sich für euch an, das Dreigestirn der Stadt Euskirchen zu bilden?

Jochen: „Es ist ein fantastisches Gefühl, nach so langer Zeit den Karneval wieder in die Stadt bringen zu dürfen, zu feiern und zu leben. Für uns ist es auf jeden Fall eine Ehre, die langjährige Tradition der Tollitäten fortführen zu dürfen und den Bürgern Spaß und Freude zu bringen!“
Mucki: „Mitglied eines Dreigestirns zu sein, ist das höchste Amt im Karneval, das man bekleiden kann. Jeder Vollblutkarnevalist strebt diesen Posten an, um
viel Freude und Frohsinn unter die Menschen zu bringen. Ganz besonders freue ich mich darauf, endlich wieder lachende Kinderaugen zu sehen und den Kindern zeigen zu können, was Rosenmontagszug, Karneval und Kamelle eigentlich bedeuten!“
Thomas: „Da stimme ich dir zu! Viele kleine Kinder wissen ja noch gar nicht, wie Karneval „funktioniert“ oder was ein Dreigestirn eigentlich ist. Ich glaube aber
vor allem, das wird eine ganz besonders schöne Session.“

Wie ist die „Rollenverteilung“ innerhalb des Dreigestirns zustande gekommen?

Thomas: „Mein Plan war es eigentlich, schon 2016 Prinz zu werden, weil dann mein Haus abbezahlt und die Kinder aus dem Haus waren. Aktuell finde ich jedoch den Gedanken, Teil eines Dreigestirns zu sein, viel schöner. Vor zwei Jahren sprach mich dann mein Präsident an, ob ich bereit wäre, Tollität zu werden, denn er hätte da eine Idee…“
Mucki: „Ich wollte schon immer mal in einem Dreigestirn sein. Es gab schon einige Ideen und Ansätze, aber ich war gedanklich immer schon der Prinz, weil ich stets gesagt habe, dass ich dieses Amt niemals alleine ausüben möchte und so haben wir uns sehr schnell gefunden.“
Jochen: „Der Mucki wollte ja immer schon Prinz werden, hat sich aber nicht getraut. Und weil ich in Frauenkleidern einfach besser aussehe als Thomas, bin ich ganz einfach die Jungfrau geworden, Thomas der Bauer und da blieb ja nur noch der Prinz übrig (lacht)“

Wird für euch jetzt endlich ein Traum wahr?

Jochen: „Ja, selbstverständlich! Wir nehmen seit drei Jahren Anlauf und dürfen jetzt endlich Tollitäten werden. Für mich geht jetzt schon ein großer Traum
in Erfüllung – alleine schon während der Vorbereitungsphase ist es immer wieder spannend!“
Mucki: „Eigentlich wird ein Traum wahr, den ich seit 23 Jahren habe. Ich habe tatsächlich bereits im Jahr 2000 zum ersten Mal darüber nachgedacht. Aber man sagt ja „Was lange währt, wird endlich gut!“ Und seitdem ich weiß, dass ich Prinz werde, steht mein Ornat bei mir im Wohnzimmer und ich freue mich jeden Tag darauf, es endlich anziehen zu dürfen!“
Thomas: „… und ich warte sogar schon seit 25 Jahren drauf! Und jetzt freue ich mich, dass es endlich losgeht.“

Auch wenn es in dieser Session nicht so viele Auftritte geben wird, wie bei euren Vorgängern – wie bringt ihr das mit euren Berufen unter eine Narrenkappe?

Mucki: „Ich bin selbstständig und kann meine Zeit deshalb flexibel einplanen.“
Jochen: „Ich habe schon eine Menge Urlaubstage gesammelt – das passt.“
Thomas: „Auch ich habe jede Menge Urlaub gesammelt und ich habe einen guten Arbeitgeber.“
Mucki: „Ich auch!“ (lacht)

Was betrachtet ihr als eure Hauptaufgabe, wenn ihr in der Öffentlichkeit als Euskirchener Dreigestirn auftreten werdet? Was möchtet ihr eurem Publikum vermitteln?

Thomas „Ganz einfach: Spaß und gute Laune, Zusammenhalt und Hoffnung! Nach Corona und Flut muss es weiter gehen“
Jochen „Wir möchten Freude in den Alltag bringen, nach all dem Schlechten, was wir bislang hatten.“
Mucki „Ganz klar, Freude, Frohsinn zu verbreiten, und wir hoffen das wir es schaffen das die ganze schwierige Zeit für einen Augenblick vergessen werden kann.
Aber wir möchten auch, vielleicht wieder etwas Zuversicht und Hoffnung in den Menschen wecken. Jede Zeit war schwierig und ist später dann doch wieder die
„gute alte Zeit“.

Wie hat sich aus eurer Perspektive der Karneval in den vergangenen Jahren verändert?
Thomas: „Generell hat es das Brauchtum immer schwerer. In meinem Bekanntenkreis flüchten viele Menschen an Karneval und sind lieber in einem Möbelhaus, als hier in ihrer Heimat das bunte Treiben zu genießen. Das ist sehr schade.“
Jochen: „Und viele Jecke fahren lieber nach Köln, anstatt dort zu feiern, wo sie Zuhause sind und regen sich gleichzeitig darüber auf, dass dort das Bier so teuer
ist. Aber man muss auch sagen, dass es erste Trendwenden gibt: Der Alte Markt war bei der Sessionseröffnung so voll, wie schon lange nicht mehr – und so etwas stimmt mich froh.“
Mucki: Aus unserer Sicht ist etwas die „Leichtigkeit“ verloren gegangen. Es ist heute nicht mehr so, dass man den Karneval als gegeben ansieht. Die Menschen
sind vorsichtiger geworden. Hinzu kommt das wir aktuell in eine deutlich schwieriger Zukunft blicken, genau hier werden die Jecken etwas genauer hinsehen wo Sie Geld ausgeben und wofür. Nach Corona und Überschwemmung wird es schwieriger die Menschen abzuholen und ausgelassen zu feiern.

Das Schönste im Karneval ist für euch?
Thomas: „Ganz klar: strahlende Kinderaugen zu sehen! Ich freue mich sehr darauf, mit den Kindern zu feiern.“
Jochen: „Spaß zu erleben mit all den Menschen, die im Alltag viel Stress haben und sich dann im Karneval endlich eine Auszeit gönnen.“
Mucki: „Einfach mal den Alltag hinter sich lassen und viele glücklich feiernde Menschen um sich herum zu haben.“

Warum sollen die Jecken lieber in Euskirchen bleiben und nicht nach Köln fahren zum Feiern?

Thomas: „In Euskirchen ist es mindestens genauso schön und vor allem hat man hier alles direkt vor der Tür!“
Jochen: „Weil man viel Zeit verliert und viel Geld ausgibt, um nach Köln zu fahren und dort zu feiern. Klar ist Köln eine schöne Stadt aber insbesondere in
der Karnevalszeit völlig überlaufen, das macht einfach keinen Spaß mehr. Und hier kann man genauso gut und schön mit seinen Mitmenschen feiern.“
Mucki: „Im Grunde findet man hier tatsächlich alles direkt vor der Haustür, was man in Köln noch lange suchen muss – und in die Kneipen kommt man ja meistens gar nicht mehr rein.“

Was macht für euch den Karneval aus und darf in der fünften Jahreszeit eurer Meinung nach nicht fehlen?

Jochen: „Vor allem die vielen bunten Farben (Karnevalsvereine, Anm. d. Red.), die alle zusammen ein Ziel haben und zusammen an ein Ziel glauben. Vergiss alles, was du weißt oder denkst zu wissen! Komm mit und erlebe dein persönliches Wunder. Karneval kann man nicht erklären – das muss man erleben.“
Mucki: „Ja, stimmt. Karneval muss man einfach gesehen und erlebt haben. Nicht umsonst ist der rheinische Karneval zum Weltkulturerbe erklärt worden!  Zusammenhalt, Freude und Unbeschwertheit gehören für mich einfach dazu und geben mir genau das richtige Karnevalsgefühl“.
Thomas: „Vor allem viel Spaß, Geselligkeit und Zusammenhalt. Gute Laune ist dabei das Wichtigste – und natürlich mit unseren Nachbarn und Freunden zu feiern!“

Wie würdet ihr den rheinischen Karneval einem Menschen kurz und prägnant erklären, der noch nie zuvor von dieser Tradition gehört hat?

Thomas: „Vor allem geht es um Spaß und Geselligkeit. Eigentlich ist es wie Geburtstag feiern – auch wenn man keinen Geburtstag hat. Und natürlich geht es
darum, die Traditionen am Leben zu erhalten.“
Mucki: „Ja, da stimme ich dir zu. Tradition ist total wichtig, das darf nicht außer Acht gelassen werden. Aber vor allem ist der Karneval ein Lebensgefühl und eine Einstellung, die total gut tut“
Johanna: „Karneval ist wie ein lecker Kamellchen im Mund.“

Welches ist euer Karnevals-Lieblingslied?
Jochen: „Das kann ich nicht sagen… (lacht) … schreib mal „Das Veedel“ von den Bläck Fööss, aber wir als Musiker haben so viele tolle Lieder im Kopf, das
kann ich nicht auf eins reduzieren.“
Thomas: „Für mich ist es der „Stammbaum“ von den Bläck Fööss. Überhaupt die ganzen alten Lieder – ich bin großer Fööss-Fan“
Mucki: „Es gibt so viele tolle Lieder, das ist echt schwer zu sagen. Aber ich find „Kumm Mädche, danz“ wirklich toll.“

Was wünscht ihr euch für die Session?
Thomas „Einen trockenen, schönen Rosenmontagszug bei herrlichem Wetter.“
Mucki: “Dass der Corona-Virus kein Karnevalsfreund ist und einfach abhaut.“
Jochen: „Oh ja, bitte! Der kann wirklich endlich weggehen – aber es sieht ja schon ganz gut aus aktuell.“

Was ist euer Lieblingsort in Euskirchen?
Jochen: „Ganz klar: Der Alte Markt in Euskirchen, wo man schön sitzen und die Stadt einfach erleben kann.“
Mucki: „Ich bin auch gerne auf dem Alten Markt, schaue dem bunten Treiben zu.“
Thomas: „Für mich ist es mein schönes Schwimmbad! Ich bin ja eigentlich Schwimmmeister an der Steinbachtalsperre und ich hoffe sehr, dass das Bad
wieder geöffnet wird! Aber wenn ich Feierabend habe, komme ich auch auf den Markt – dann sind wir alle wieder zusammen!“

Könnt ihr euer Motto eigentlich noch?
Thomas: „Aber selbstverständlich – wir hatten ja lange genug Zeit zum Üben (lacht). Ich fange an!“
Jochen und Mucki: „Und wir steigen dann ein, also los geht‘s:“

Et ess schon schwer jenoch, so wie et ess,
Daach für Daach der selve …….. Sortier.
Ens widder richtig fi ere, met üch all –
dat ess dä echte Oeskerchener Karneval.

Ob Bruder oder joode Fründ,
mer sin suu froh datt mer all zesamme sind!
In unserem Heimatstädche fein,
da fiert keine Jeck allein.

Drum auf, Ihr Jecke, maat alle mit,
packt met ahn und sitt dabei –
Fastelovend ess dat beste wat et jitt,
„Alaaf“ – die trübe Zick ist jetzt vorbei!

Doht met uns singe, fiere un häzzlich laache
denn Karneval lääv vum metmaache!